Was ist «Falzen» überhaupt?
Wir kennen das «Falzen» alle aus unserer Kindheit, nämlich vom Papierflugzeug. Es ist im Prinzip nichts anderes als ein A4, an beliebiger Stelle gefaltet und *tadaaa*: Es lässt sich ein Blatt Papier durch die Luft schaukeln. Genauso – oder besser gesagt ähnlich – funktioniert das Falzen auf unseren Maschinen im Drucksaal. Na gut, meistens kommen dabei keine Papierflieger heraus, sondern mit einem Falz verleihen wir Druckprodukten ganz ohne zu schneiden, heften oder kleben ein neues Format. Druckbögen (Papier) werden beim Falzen in bestimmte Formen gefaltet. So entstehen je nach verwendeter Falzart unterschiedlich viele Umbrüche und Seiten, ohne dass das Druckprodukt gebunden werden muss.
Da das «Falzen» so viele spannende Optionen bietet Druckprodukte zu veredeln, stellen wir euch heute einpaar Klassiker vor.
Parallelfalz
Beim Parallelfalz wird der Papierbogen im Quer- oder Hochformat in der Mitte immer in der gleichen Richtung gefalzt. Wird der Papierbogen zwei Mal mittig parallel gefalzt, entstehen dabei drei Brüche und somit acht Seiten.
Altarfalz
Auch beim Altarfalz verlaufen die Falzlinien parallel zueinander. Die äusseren Teile des Bogens werden ohne Überlappung nach innen gefalzt, bis ihre Kanten fast aufeinandertreffen. Wird der Papierbogen zwei Mal gefalzt, entstehen zwei Brüche bzw. sechs Seiten. Der Mittelteil ist doppelt so gross wie ein Aussenteil. Die beiden Aussenteile bilden zusammen die Titelseite.
Wickelfalz
Beim Wickelfalz verlaufen die Falzlinien ebenfalls parallel zueinander. Die Falzung wird anders als beim Parallelfalz immer in die gleiche Richtung, nach innen vorgenommen, sodass der Papierbogen wie «eingewickelt» aussieht. Damit die nach innen gefalzten Seiten nicht am Falz anstossen, müssen diese ein bis drei Millimeter kürzer sein als die Rückseite und Titelseite. Wird der Papierbogen zwei Mal gefalzt, entstehen zwei Brüche und somit sechs Seiten.
Zickzackfalz
Beim Zickzackfalz werden zwei oder mehr Teile des Papierbogens in wechselnder Richtung gefalzt. Dabei entsteht ein typisches Zickzack-Muster. Wird der Papierbogen zwei Mal im Zickzack gefalzt, ergeben sich zwei Brüche und somit sechs Seiten.
Kreuzbruchfalz
Beim Kreuzbruchfalz werden mehrere Falzungen nacheinander durchgeführt: Jeweils um 90° versetzt wird das Papier mittig gefalzt, sodass die Falzbrüche, wenn der Druckbogen komplett geöffnet ist, ein Kreuz ergeben. Wird der Papierbogen zwei Mal im Kreuz gefalzt, entstehen zwei Brüche bzw. acht Seiten.
Natürlich lassen sich die verschiedenen Falzarten auch miteinander kombinieren. Damit entstehen unzählige weitere, immer ausgefallenere Falzarten.